Plötzenseer Abend

Jeweils in Anschluss an das ökumenische Friedensgebet

  • Donnerstag 31. Oktober 2024 | 19:30 Uhr
  • Evangelische Gedenkkirche Plötzensee

  • Donnerstag 28. November 2024 | 19:30 Uhr
  • Evangelische Gedenkkirche Plötzensee

Jeweils in Anschluss an das ökumenische Friedensgebet


Donnerstag, 31. Oktober 2024

Vortrag von Dr. Jörg Lüer
Historiker und Geschäftsführer der Deutschen Kommission Justitia et Pax,
sowie katholischer Geschäftsführer der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung

Max Josef Metzger. Ein Vorreiter der kirchlichen Friedensbewegung.

Max Josef Metzger, der am 17. April 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet worden ist, war ein sperriger Geist. Seine Erfahrungen als Militärseelsorger im Ersten Weltkrieg ließen ihn zu einem Pazifisten werden. Als Gründer des Friedensbunds Deutscher Katholiken, des Weltfriedensbundes vom Weißen Kreuz und durch seine Mitwirkung an der ökumenischen Una Sancta Bewegung entfaltete er eine reichhaltige Tätigkeit. Als entschiedener Gegner der Nationalsozialismus geriet er nach 1933 schnell in Konflikt mit den neuen Machthabern. Seine klare Haltung bezahlte er mit dem Leben, das er mit seinem Martyrium vollendete. Er hat uns auch heute noch manches zu sagen.


Donnerstag, 28. November 2024

Vortrag von Dr. Gotthard Klein
Archivar des Erzbistums Berlin
über Bernhard Lichtenberg


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Schwesternportrait

Sr. Mirjam

Seit der Gründung unseres Klosters, dem Karmel Regina Martyrum, 1984, lebe ich hier, neben der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum. Dieser Ort, angebunden an den geschichtsbeladenen Ort in der Nähe, Plötzensee, war mir von Anfang an eine Herausforderung. Weiterlesen ...

Dieser Ort birgt ein Geheimnis.

Dieser Ort birgt ein Geheimnis; das erlebe ich, wenn ich allein in unserer Kirche bin, um einen Gottesdienst vorzubereiten, beim Schmücken der Kirche mit Blumen, wenn wir Gottesdienst feiern, am Werktag in der Krypta oder am Sonntag mit der großen Gottesdienstgemeinde in der Oberkirche oder wenn ich Einzelne und Gruppen begleite, die die Gedenkkirche besuchen.

Unsere Kirche bietet einen Raum an, jenseits von Erwartetem. Oft ist der Besucher zuerst einmal sprachlos, und ich teile diese Sprachlosigkeit immer wieder neu, angesichts des Ortes mit allem, was seine Architektur und Kunst vermitteln.

Ein Raum des Erinnerns an Dunkles und Lichtes tut sich auf. Alles, was ich mitbringe, hat Platz. Jedes Anliegen, jede Bitte kann ich bei der Pietà in der Krypta mit dem Entzünden einer Kerze ablegen. Bei vielen Besuchern erlebe ich eine tiefe Dankbarkeit und ein großes Vertrauen, dass wir Schwestern ihre Sorgen, hier an diesem Ort, mit in unsere Fürbitte hineinnehmen.

In der Oberkirche lädt mich das große Altargemälde von Georg Meistermann ein, Gottes Verheißung zu trauen.

So ist diese Kirche, neben der ich leben darf – mit der ich lebe – für mich immer mehr zu meinem Ort geworden – ein spiritueller Ort der Stille, des Gebetes – ein Ort des Gedenkens und Erinnerns – auch ein ökumenischer Ort, denn unsere gelebte Ökumene hier baut auf der Ökumene der Märtyrer von Plötzensee auf. Unsere Gedenkkirche ist ein Ort der Begegnung für viele: Christen und Nichtchristen, für Glaubende und Nichtglaubende, für Menschen aus verschiedenen Kulturen, für Kunstinteressierte und Geschichtskundige, für Junge und Alte.

Ich erlebe, wie junge Menschen die Botschaft dieses Ortes verstehen, sie ahnen das Unverstehbare, das die Kunst anschaulich macht. Sie begegnen hier Vergangenem, auch dann, wenn es keine Zeitzeugen mehr gibt – und sie begegnen gleichzeitig Gegenwärtigem. Mahnende Erinnerung kann zur wachen Verantwortung werden. So stärkt dieser Ort. Für mich ist es ein Hoffnungsort. Er hilft mir und vielen, die hierherkommen, den Verheißungen Gottes heute zu trauen.

Sr. Mirjam Fuchs OCD

Wer suchet, der findet!

Nichts soll dich verwirren,
nichts dich erschrecken.
Alles vergeht,

Gott ändert sich nicht.
Die Geduld
erlangt alles.

Wer Gott hat,
dem fehlt nichts.
Gott nur genügt.