Impuls für den Tag

18. März 2020

Gebet in Zeiten der Corona-Pandemie

Gott, unser Leben,
eine Pandemie von ungeheurem Ausmaß belastet die Menschen auf der ganzen Welt.
Aus unserer Not rufen wir zu dir und bitten dich:

Für alle Verstorbenen:
Schenke ihnen die Freude der ewigen Gemeinschaft mit dir.

Für die Kranken:
Gib ihnen Kraft und, wenn es möglich ist, gute Genesung.

Für die Ärzte und Pflegekräfte:
Stärke sie in ihrem schweren Dienst.

Für die Verantwortlichen in Politik und Behörden:
Hilf ihnen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Für die Wissenschaftler und Forscher:
Erfülle sie mit deinem Geist der Weisheit, dass sie schnell Fortschritte in Abwehr und Heilung des Corona-Virus und anderer schwerer Krankheiten machen können.

Für alle, die sich einsam fühlen:
Tröste sie mit der Erfahrung deiner Nähe.

Für alle, die um ihre Existenz bangen:
Eröffne ihnen Wege in die Zukunft.

Für uns alle:
Lass uns tiefer erkennen, was im Leben wirklich wichtig ist.

Gott, unser Leben,
dir vertrauen wir uns und die ganze Welt an.
Schenke Heilung und Heil durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Wir wünschen allen einen gesegneten Tag – bleiben Sie behütet!


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Schwesternportrait

Sr. Teresia Benedicta

Es war vor allem die Sehnsucht nach Gott, die mich nach meinem Medizinstudium in die Gemeinschaft des Berliner Karmel führte, und die Offenheit, die mir durch die Schwestern hier entgegenkam. Diese Sehnsucht nach Gott, sei sie bewusst oder unbewusst, trägt jede und jeder in sich. Sie mit anderen zu teilen, darin liegt eine Chance und Herausforderung für uns Schwestern. Weiterlesen ...

Sehnsucht nach Gott

Wenn Menschen nach dem Warum unseres Lebens, unseres Daseins fragen, gibt es für mich nur bruchstückhafte, keine fertigen Antworten.

In unser „Haus der Stille“ kommen immer wieder Jugendliche, Schülerinnen und Schüler verschiedener Konfession oder solche, die sich ausdrücklich als Atheisten bezeichnen. Zum Kennenlernen des Klosters gehört jedes Mal ein Gespräch mit einer Schwester. Die Fragen dieser jungen Menschen nach Gott fordern uns heraus, und ihr ehrliches Interesse an unserem so anderen Leben lässt uns davon überzeugt sein: Sie nehmen etwas für ihr Leben mit.

Eine Schülerin schreibt in unser Gästebuch: „Ich glaube, den Weg zur Stille gefunden zu haben.“
Und ein Schüler: „Ich denke, dass der Tag im Kloster meine Perspektiven erweitert hat und ich mir ein differenzierteres Bild von der Kirche schaffen kann. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken, und ich wünsche mir, dass jeder Gottes Wege zu erkennen vermag, der es sich von Herzen wünscht.“
Eine Schülerin: „Sie verdienen meinen tiefen Respekt für das Leben, welches Sie hier führen. Ich würde die Ruhe nicht lange aushalten. Ich brauche mein chaotisches Berlin. Vielen Dank für den interessanten Einblick. Vielleicht sehen wir uns bald wieder; vielleicht als Schwestern, wer weiß.“

Etwas von der Sehnsucht habe ich versucht, in einem eigenen Gedicht ins Wort zu bringen, anlässlich meiner Ewigen Profess 2005:

Du, der Du da bist
verborgen
in der Wüste meines Lebens
offenbare deinen Namen
sprich zu mir
Dein Wort der Liebe

Du, der Du da bist
verborgen
im tiefsten Dunkel meiner Nacht
offenbare Deinen Namen
führe mich
den Weg ins Weite

Du, der Du da bist
verborgen
im Dornbusch meiner Sehnsucht
offenbare Deinen Namen
lass mich erkennen
wer Du bist

Sr. Teresia Benedicta

Wer suchet, der findet!

Nichts soll dich verwirren,
nichts dich erschrecken.
Alles vergeht,

Gott ändert sich nicht.
Die Geduld
erlangt alles.

Wer Gott hat,
dem fehlt nichts.
Gott nur genügt.